Haben Sie schon einmal mit dem Gedanken gespielt, Ihre eigene Eisdiele zu eröffnen? Wenn ja, brauchen Sie ein „Rezept“, das sowohl Ihr Eis als auch Ihre Eisdiele zu etwas Besonderem macht. Die folgenden Tipps helfen Ihnen, wenn Sie Ihre eigene Eisdiele eröffnen wollen.
Inhaltsverzeichnis
- Das sind die Voraussetzungen für die Eröffnung einer Eisdiele
- Der Gründer – wer kann eine Eisdiele eröffnen?
- Geschäftsidee & Konzept
- Der Businessplan für Ihre Eisdiele – was gehört hinein?
- Verordnungen & gesetzliche Regelungen
- Kalkulation für die Eisdiele: Das sind die Kosten
- Gebühren, Steuern und monatliche Raten
- Einrichtung und Ausstattung
- Standort und Räumlichkeiten
- Warenaufwand, Personal und Werbung
- Rücklagen und Puffer
- Was verdiene ich mit meiner Eisdiele?
- Empfehlungen für alle, die eine Eisdiele eröffnen wollen
Das sind die Voraussetzungen für die Eröffnung einer Eisdiele
Sie sehen vor Ihrem geistigen Auge schon, wie Sie hinter der Theke Ihrer eigenen Eisdiele stehen und selbstgemachtes Eis verkaufen? Dazu gehört allerdings mehr als die Kreation leckerer Geschmacksrichtungen und cremiger Desserts. Grundsätzlich erfordert jeder Gastronomiebetrieb, sei es ein Café oder ein Restaurant, eine Reihe von Vorüberlegungen. Eine Überlegung betrifft Sie als Person, bei anderen geht es um die richtige wirtschaftliche Planung. Darüber hinaus gibt es eine ganze Reihe von gesetzlichen Regelungen und Hygienevorschriften für den Umgang mit Lebensmitteln, die Sie beachten müssen, wenn Sie eine Eisdiele eröffnen wollen.
Der Gründer – Wer kann eine Eisdiele eröffnen?
Bevor Sie Ihre Eisdiele eröffnen, stellen Sie sich vorab eine Frage: Bin ich für die Selbstständigkeit geschaffen? Seien Sie bei dieser Frage ehrlich zu sich selbst. Der Schritt in die Selbstständigkeit erfordert Mut, Ehrgeiz und Durchhaltevermögen, um erfolgreich zu sein. Er bringt lange und ungünstige Arbeitszeiten mit sich. Sie arbeiten meist dann, wenn andere ihre Freizeit genießen – am Wochenende, bei schönem Wetter, wenn Familien Ausflüge machen. Vor allem in Kombination mit dem Familienleben ist dies eine große Herausforderung und Verpflichtung.
Die gute Nachricht: Sie müssen keine besonderen beruflichen Qualifikationen haben, wenn Sie eine Eisdiele eröffnen wollen. Man kann jedoch sagen, dass Ihre Erfolgschancen mit einer entsprechenden Berufsausbildung höher sind. Die Eröffnung eines Eiscafés ohne jegliche Erfahrung im Gaststättengewerbe ist ein schwieriges Unterfangen.
Was die Ausbildungen in der Gastronomie betrifft, war Eiskonditor oder Fachkraft für Speiseeis bis 2019 ein anerkannter Ausbildungsberuf. Azubis lernten in drei Jahren, Eiscreme, Eisbomben, Eistorten, Halbgefrorenes und andere Eisspezialitäten herzustellen. Sie wurden außerdem ausgebildet im Verkauf, Service und in der Gästeberatung sowie in kaufmännischen Aufgaben. Obwohl es diesen Ausbildungsberuf offiziell nicht mehr gibt, bieten diverse Einrichtungen ihn noch in Form einer dualen Berufsausbildung an.
Geschäftsidee & Konzept
Wenn Sie Ihre eigene Eisdiele eröffnen wollen, haben Sie bestimmt eine Vorstellung davon, was Ihre Eisdiele von der Masse abhebt. Was ist so besonders, dass die Kunden ihr Eis lieber bei Ihnen kaufen als bei Ihren Konkurrenten? Dieser so genannte Unique Selling Point oder Proposition (USP) ist ein Schlüsselelement für den Erfolg Ihres Konzepts. Versetzen Sie sich in Ihre potenzielle Kundschaft hinein, um ihre Wünsche zu verstehen. Aktuelle Trends und spezifische Bedürfnisse gilt es stets im Blick zu haben, um den Kunden genau das zu bieten, was sie wollen.
Vielleicht ist Eis am Stiel in besonderen Formen der richtige USP für Ihre Eisdiele?
Ihr Alleinstellungsmerkmal darf jedoch kein einfaches Werbeversprechen sein, mit dem Sie Kunden anlocken wollen. "Das günstigste Eis der ganzen Stadt" mag eine Form von Werbung sein, es ist aber kein wirksames Alleinstellungsmerkmal. Ihr Angebot sollte im Einklang mit den Werten stehen, für die Ihr Eiscafé bekannt werden soll, wie zum Beispiel Qualität. Hier sind ein paar Anregungen, um Sie bei der Gestaltung eines Alleinstellungsmerkmals für Ihr Eiscafé zu inspirieren:
- Sortenvielfalt
- Hausgemachtes Eis / aus eigener Herstellung
- Besondere Toppings / Eisbecher-Kreationen
- Kinderfreundlich
- Fair-Trade
- Bio-Produkte/ biologische / ökologische / nachhaltige Rohstoffe
- Natürliche Zutaten
- Keine Zusatzstoffe
- Zuckerfrei
- Laktosefrei
- Vegan / auf pflanzlicher Basis
Höchstwahrscheinlich gibt es in der Nähe des Ortes, an dem Sie Ihre Eisdiele eröffnen wollen, noch andere Lokale dieser Art. Daher ist eine Analyse der Wettbewerbssituation unerlässlich. Recherchieren Sie, welche Eisdielen bereits da sind und was deren USP ist. Denn offen gesagt braucht es selten den x-ten Eisverkäufer, es sei denn, er hat etwas Besonderes anzubieten.
Hier kommen Ihre potenziellen Kunden ins Spiel. Welche Zielgruppe wollen Sie mit Ihrem Eiscafé ansprechen? Berücksichtigen Sie Faktoren wie Alter, Interessen, Lebenssituation und Kaufkraft. Verbringen die Menschen ihre Freizeit in der Gegend? Dann sind sie eher geneigt, in einem Eiscafé zu verweilen. Sind die Leute eher Laufkundschaft? Dann werden sie sich unterwegs ein Eis holen wollen, ohne sich in dem Lokal niederzulassen.
Wenn Sie über Ihre Kunden nachdenken, ist es wichtig, dass Sie Ihren zukünftigen Standort analysieren. Vergewissern Sie sich, dass es dort überhaupt genügend potenzielle Kunden gibt. Laufkundschaft spielt eine große Rolle, denn Eis ist etwas, das sich die Leute oft spontan gönnen. Schöne Plätze in der Stadt oder belebte Einkaufsstraßen, ein Platz am Meer oder an einem See, Flusspromenaden – das sind reizvolle Kulissen, um ein Eis zu genießen.
Es ist eine Überlegung wert, sich nicht an einen festen Standort zu binden. Ein Eiswagen bietet Ihnen die Möglichkeit, Ihren Standort zu wechseln und dorthin zu gehen, wo die Kundschaft ist. Halten Sie Ausschau nach Hotspots, zum Beispiel Badeseen oder sogar Schulen, an denen eine Nachfrage nach Eis besteht, und seien Sie zur richtigen Zeit vor Ort. Geschäfte oder Privatleute buchen gerne Foodtrucks oder Eiswagen für ihre Veranstaltungen oder Geburtstagsfeiern.
Schließlich brauchen Sie auch ein besonderes gastronomisches Angebot, um Ihre Zielgruppe zu überzeugen. Lassen Sie sich „exotische“ Geschmacksrichtungen einfallen oder sollen es standardmäßig Schokolade, Vanille und Erdbeere sein? Entscheiden Sie, welche und wie viele Sorten Sie zur Auswahl anbieten möchten. Planen Sie auch, Kaffee und andere Getränke anzubieten, zum Mitnehmen oder zum Genießen vor Ort? Das hat unmittelbare Auswirkungen auf die Wahl der Location, die Ausstattung und die gesetzlichen Vorschriften, die Sie beachten müssen. Doch jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, kreativ zu werden. Probieren Sie im Vorfeld verschiedene Rezepte und Kombinationen aus. Laden Sie Freunde zu einer Verkostung Ihrer Eiskreationen ein.
Tipp: Fangen Sie mit einer eher kleinen Auswahl an und schauen Sie, wie es funktioniert. Die klassischen Sorten machen erfahrungsgemäß den größten Teil des Umsatzes aus. Später können Sie Ihr Angebot immer noch um neue Geschmacksrichtungen und kulinarische Köstlichkeiten erweitern.
Wichtiger Hinweis: Eine Eisdiele ist ein saisonales Geschäft. Überlegen Sie sich gut, was Sie außerhalb der warmen Sommermonate machen. Vermutlich wollen Sie nicht nur ein paar Monate im Jahr Eis verkaufen, schon allein aus finanziellen Gründen. Ein ganzjähriges Konzept muss her, das die Eisdiele mit ihren Spezialitäten integriert. Eine Lösung ist zum Beispiel die Eröffnung eines Cafés mit hausgemachtem Eis, vor allem im Sommer, das in der Wintersaison auch andere kulinarische Spezialitäten wie Kuchen, Torten oder kleine Speisen anbietet. Wenn Sie über den Winter eine andere Beschäftigung und Einnahmequelle haben, können Sie den Laden mit einem anderen Geschäft saisonal abwechselnd mieten. Sie finden gegebenenfalls einen gleichgesinnten Unternehmer, der saisonale Waren, wie etwa Lebkuchen, Plätzchen oder Glühwein anbietet und die Räumlichkeiten und Miete mit Ihnen teilen möchte.
Das möchten Kunden in Ihrer Eisdiele sehen: eine schöne Auswahl an leckeren Eissorten.
Der Businessplan für Ihre Eisdiele – was gehört hinein?
So weit, so gut, Sie haben Ihre Idee in ein stimmiges Konzept verpackt. Wenn Sie eine Eisdiele eröffnen, entstehen Kosten, die Sie vermutlich nicht allein tragen. Können Sie die Investition nicht ohne Fremdkapital stemmen, brauchen Sie einen Kredit. Banken prüfen die Geschäftsideen sehr genau, bevor sie Kredite vergeben. Sie verlangen einen gründlichen und überzeugenden Businessplan, bevor sie sich zur Finanzierung Ihres Vorhabens entschließen. Das Gleiche gilt für öffentliche Einrichtungen, die Existenzgründungen fördern.
Ausführliche Informationen, was in Ihren Businessplan gehört, finden Sie in unserem Artikel „Laden eröffnen: So gründen Sie richtig!“. Die einzelnen Punkte im Überblick:
- Die wichtigsten Zahlen und Fakten zu Ihrem geplanten Eiscafé im Überblick
- Eine Zusammenfassung der Geschäftsidee und ein Profil des Gründers
- Informationen zur Preisgestaltung und zu Umsatzquellen
- Eine Markt- und Konkurrenzanalyse
- Strategische Planung zu Marketing & Werbung
- Angaben zur Zielgruppe und zum gastronomischen Angebot
- Gegebenenfalls eine Personalplanung
- Angaben zur gewählten Rechtsform und Organisation der Unternehmung
- Eine Analyse der Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken (SWOT-Analyse)
- Eine solide Finanzplanung und Kostenkalkulation
Verordnungen & gesetzliche Regelungen
Wenn Sie die Vorplanung gemeistert haben, müssen Sie sich mit den rechtlichen Bestimmungen auseinandersetzen. Welche Regeln und Gesetze für Sie gelten, wenn Sie eine Eisdiele eröffnen, hängt davon ab, in welchem Bundesland Sie sich befinden. Die Lebensmittelaufsicht liegt jeweils bei den Landesämtern beziehungsweise den untergeordneten Gesundheitsämtern. Letztere führen regelmäßig entsprechende Kontrollen durch. Die genauen Regelungen lesen Sie am besten direkt bei den Landesämtern für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit nach, wie hier beispielsweise für Berlin und Bayern.
Daher ist es leider nahezu unmöglich, einen umfassenden Überblick über alle Anforderungen, Genehmigungen und Vorschriften für Eiscafés im Allgemeinen zu geben. Weitere Informationen über länderspezifische Regelungen erhalten Sie jedoch auf den Internetseiten des Landesamtes sowie der Industrie- und Handelskammer (IHK) Ihres jeweiligen Bundeslandes.
Die wichtigsten Vorschriften für Ihre Eisdiele fassen wir als To-Dos für Sie zusammen.
- Wählen Sie die Rechtsform für Ihr Eiscafé: Als Eisverkäufer sind Sie Unternehmer oder Unternehmerin und Ihr Unternehmen braucht eine Rechtsform. Diese wiederum entscheidet darüber, welche weiteren Voraussetzungen Sie erfüllen müssen. Die Entscheidung, ob Sie ein Einzelunternehmen, eine Personengesellschaft oder eine Kapitalgesellschaft gründen, kann auch steuerliche Vorteile mit sich bringen.
- Lassen Sie sich ins Handelsregister eintragen: Ob dies für Sie obligatorisch ist, hängt von der von Ihnen gewählten Rechtsform ab. Welche Rechtsform Sie wählen, bleibt grundsätzlich Ihnen überlassen. Ihre Eisdiele kann ein Einzelunternehmen sein, wenn Sie das Projekt allein starten. Eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) oder Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) sind empfehlenswert, wenn Sie mit Geschäftspartnern zusammenarbeiten. Bei diesen Rechtsformen ist ein Gesellschaftsvertrag erforderlich, in dem die Rechte und Pflichten der einzelnen Beteiligten ausdrücklich geregelt sind. Ein Eintrag ins Handelsregister ist grundsätzlich sinnvoll, im Fall einer GmbH sogar verpflichtend. Weitere Details zu den Rechtsformen erläutert unser Artikel „Einen Laden eröffnen: So gründen Sie richtig!“.
- Melden Sie ein Gewerbe an: Sie sind verpflichtet, eine Anmeldung beim Gewerbe- und Ordnungsamt vorzunehmen, egal welche Rechtsform Sie gewählt haben.
- Beantragen Sie eine Steueridentifikationsnummer: Das Finanzamt erfährt von Ihrem Unternehmen, wenn Sie sich beim Gewerbeamt anmelden. Es kann jedoch eine Weile dauern, bis die Steuerbehörden tätig werden. In Ihrem eigenen Interesse sollten Sie den Prozess beschleunigen, indem Sie Ihre Steuernummer selbst direkt beim Finanzamt beantragen. Sie benötigen diese Nummer, sobald Sie in Ihrem Eiscafé die Kasse bedienen oder Rechnungen und Quittungen ausstellen.
- Nehmen Sie an einer Gaststättenunterrichtung teil: Ohne eine Berufsausbildung im Gastronomiebereich ist eine Gaststätten- oder Gastwirteunterrichtung bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) für Sie verpflichtend.
- Beantragen Sie eine Gaststättenkonzession: Dies gilt für Sie als Eisverkäufer lediglich, wenn Sie beispielsweise einen Eierlikör- oder Amaretto-Becher auf Ihrer Eiskarte haben. Sobald Sie Speisen, Shakes oder Getränke mit Alkohol servieren, brauchen Sie in den meisten Bundesländern eine Konzession dafür. Das Ordnungsamt erteilt diese Schanklizenz, nachdem es Ihre Eignung anhand eines polizeilichen Führungszeugnisses, eines Auszugs aus dem Gewerbezentralregister, einer Unbedenklichkeitsbescheinigung des Finanzamtes und einer Bescheinigung über die Belehrung nach dem Infektionsschutzgesetz geprüft hat.
- Holen Sie eine erweiterte Gaststättenerlaubnis ein: Die Leute genießen ihr Eis am liebsten im Freien. Sobald Sie Ihre Kunden auf einer Terrasse bedienen, brauchen Sie eine erweiterte Gaststättenerlaubnis sowie eine Sondernutzungserlaubnis für öffentliche Bereiche.
- Beherrschen Sie die Hygienevorschriften: Wer Lebensmittel verarbeitet, muss Sachkenntnis in Lebensmittelhygiene nachweisen. Wie bei Gründern, die ein Restaurant eröffnen wollen, gibt es auch, wenn Sie Eis verkaufen, Vorschriften. Eine Belehrung nach dem Infektionsschutzgesetz und der Lebensmittelhygiene-Verordnung durch das Gesundheitsamt ist Pflicht für alle Mitarbeiter, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen. Für eine Eisdiele mit hausgemachtem Speiseeis, gibt es besonders strenge Regeln. Speiseeis ist ein empfindliches Lebensmittel, da es aus leicht verderblichen Zutaten hergestellt wird. Sie müssen dafür sorgen, dass Wareneingang, Transport, Lagerbedingungen, Herstellungsverfahren und die Kühlkette ständig überwacht werden. Die von Ihnen verwendeten Schüsseln und Geräte müssen aus leicht zu reinigendem Material, etwa Edelstahl, sein. Wände und Böden Ihres Produktionsraums müssen leicht zu reinigen, am besten gefliest sein, die Fenster brauchen Gitter, um das Eindringen von Insekten zu verhindern. Die Produktionsräume dürfen weder für das Personal noch für die Kunden ein Durchgangsraum sein.
Der Verkauf von Eis ist mit einigen Vorschriften verbunden, vor allem im Bereich Lebensmittelhygiene.
Kalkulation für die Eisdiele: Das sind die Kosten
Unternehmensgründungen sind immer mit gewissen Kosten verbunden, die von Gründern häufig unterschätzt werden. Das gilt besonders für das Gaststättengewerbe, da Sie Räumlichkeiten, Ausrüstung und Waren benötigen, bevor Sie überhaupt mit dem Betrieb Ihres Eiscafés beginnen können. Deshalb ist eine gründliche Vorplanung das A und O. Um finanzielle Stolpersteine oder gar ein wirtschaftliches Scheitern zu vermeiden, recherchieren Sie richtig. Die tatsächlichen Kosten für die Eröffnung einer Eisdiele hängen von einer Vielzahl von Aspekten ab.
Gebühren, Steuern und monatliche Raten
Nicht zu vernachlässigen sind die Gründungskosten, die Sie tragen, bevor Sie Ihre Eisdiele eröffnen: Genehmigungen, Lizenzen und Unterrichtungen gibt es nicht umsonst. Rechnen Sie mit den von den Behörden erhobenen Gebühren und Steuern. Außerdem müssen Sie Ihr Darlehen zuzüglich Zinsen in monatlichen Kreditraten zurückzahlen.
Einrichtung und Ausstattung
Der zweitgrößte Posten in Ihrer Kostenaufstellung entsteht, wenn Sie Ihre Eisdiele einrichten. Als Ausstattung für eine Eisdiele muss selbstredend eine professionelle Eismaschine her, dazu Kühleinheiten zur Lagerung Ihrer Kreationen. Cappuccino und Latte Macchiato gehört für Sie zu einer richtigen Eisdiele? Dann muss eine gute Kaffeemaschine her. Dazu kommen diverse andere Küchenutensilien, angefangen bei einer Spülmaschine bis hin zu Eisbechern und -löffel. Sie möchten, dass sich Ihre Gäste auch gemütlich hinsetzen können? Tische und Stühle sind Grundausstattung für jedes Eiscafé, das nicht nur Straßenverkauf betreibt. Vergessen Sie nicht, Ihren Gästen das Bezahlen so einfach wie möglich zu machen. Sicher wird Eis zumeist bar bezahlt. Halten Sie jedoch für alle Fälle bargeldlose Bezahlmöglichkeiten bereit. Sie können die passenden EC-Kartenlesegeräte bei CCV mieten. Besonders für Eiswagen bietet sich der Einsatz von mobilen Kartenlesegeräten an.
EC-Kartenlesegeräte für den Einzelhandel
Bieten Sie Ihren Kunden den optimalen Service und machen Sie bargeldloses Bezahlen in Ihrem Geschäft möglich. Egal ob mit EC-Karte, Kreditkarte oder per Mobile Payment – mit EC-Terminals von CCV können Ihre Kunden unkompliziert bezahlen und Sie als Händler profitieren von einer sicheren Zahlungsabwicklung und geringem Aufwand. Entdecken Sie jetzt die Vorteile von EC-Kartenlesegeräten im Einzelhandel!
Mit dem stationären Kartenlesegerät CCV Base Next können Sie Ihre Kunden an einem festen Kassenplatz blitzschnell bedienen. Dank der Strom- und Internetverbindung können Sie sich auf schnelle und effiziente Zahlungen verlassen.
|
Miete 12,90 € pro Monat |
Mit dem mobilen Kartenlesegerät CCV Mobile Premium können Sie Ihre Kunden überall bedienen, außerdem ermöglicht Ihnen dieses Gerät die Verwendung einer benutzerfreundlichen Tastatur.
|
Miete 16,90 € pro Monat |
Standort und Räumlichkeiten
Der Kauf eines Lokals hat den größten Einfluss auf Ihre Gründungskosten. Eine gute Location ist besonders schwer zu bekommen. Deshalb werden die Räumlichkeiten für Eiscafés meist gemietet oder gepachtet. Um an einen perfekten Standort zu kommen, brauchen Sie wahrscheinlich einen Immobilienmakler. Berücksichtigen Sie die Maklergebühren.
Ein Standortvorteil hat seinen Preis. Die Miet- oder Pachtkosten können, je nach Standort und Räumlichkeiten, recht hoch sein. Der Unterhalt einer Eisdiele zieht weitere Nebenkosten nach sich, darunter Wasser und Strom sowie die Müllabfuhr. Im Vergleich zur privaten Wohnung sind all diese Kosten in der Gastronomie recht hoch.
Gibt es eine Möglichkeit, dass Sie eine bestehende Eisdiele übernehmen? Dann sind Sie ein Glückspilz. Ansonsten müssen die meisten Lokale umgebaut werden, allein um die Hygienevorschriften zu erfüllen. Ändert sich dabei die Nutzungsweise, liegt eine Nutzungsänderung vor, die einer Baugenehmigung bedarf. Da Sie Ihren Traum leben, möchten Sie Ihre Eisdiele bestimmt so umgestalten, wie Sie es sich vorgestellt haben. Klären Sie bauliche Fragen am besten vorab mit dem zuständigen Bauamt.
Anders verhält es sich, wenn Sie Ihre kühlen Köstlichkeiten aus einem Eiswagen heraus verkaufen. Dieser ist in der Anschaffung wesentlich günstiger als eine Immobilie, allerdings schlägt auch hier der Umbau des Gefährts zu Buche. Selbstverständlich müssen Sie bei einer „Eisdiele auf Rädern“ die Hygienevorschriften und die Kühlkette genauso einhalten wie in einem Eiscafé. Selbst im umgebauten Wagen bringen Sie keine Eismaschine nebst Utensilien unter. Daher brauchen Sie zusätzlich noch einen Produktionsraum, der den geltenden Vorschriften entspricht.
Ein schöner Marktplatz – die perfekte Location, um eine Eisdiele zu eröffnen.
Warenaufwand, Personal und Werbung
Als Unternehmer können Sie die Zutaten für Ihr Speiseeis und andere Lebensmittel billiger im Großhandel einkaufen. Eine gründliche Kalkulation für Ihre Eisdiele beinhaltet Aufstellungen zum Wareneinsatz und Preisen und hilft Ihnen, Ihr Geschäft rentabel zu machen.
Wenn Sie die Eisdiele nicht allein betreiben wollen, fallen entsprechend Kosten für Küchen-, Service- oder Reinigungspersonal an. Zum Gehalt kommen noch die Lohnnebenkosten hinzu, es sei denn, Ihre Mitarbeiter sind geringfügig beschäftigt.
Vergessen Sie nicht, sich selbst zu bezahlen. Sie brauchen Ihren Unternehmerlohn, um Ihre persönlichen Ausgaben zu decken! Auch wenn Sie die meiste Zeit hinter der Theke Ihrer Eisdiele verbringen, müssen Sie für Ihre Lebenshaltungskosten aufkommen.
Der amerikanische Geschäftsmann Henry Ford sagte einmal: "Wenn du einen Dollar in dein Geschäft stecken willst, musst du einen weiteren bereithalten, um es bekannt zu machen." Um den Bekanntheitsgrad Ihrer Eisdiele zu steigern, sollten Sie nicht nur bei der Eröffnung in Werbung und Marketing investieren, sondern auch danach. Erfahren Sie, wie Sie Ihren Umsatz steigern mit diesen 10 Marketing-Tipps für die Gastronomie.
Rücklagen und Puffer
Gastronomen stellen häufig fest, dass sie den Kapitalbedarf für ihr Lokal im Vorfeld falsch eingeschätzt haben. Um Engpässe in Ihrer Eisdiele zu vermeiden, sollten Sie immer etwas Geld in der Hinterhand haben. Dieser Puffer nützt Ihnen bei Reparaturkosten, Neuanschaffungen oder Situationen, in denen Sie Einnahmen verlieren, wie
- bei Anlaufschwierigkeiten,
- in der Wintersaison,
- bei unvorhersehbaren Schäden und Unglücken oder
- in wirtschaftlichen Krisen, wie zum Beispiel der Corona-Pandemie.
Was verdiene ich mit einer Eisdiele?
Die Temperaturen steigen, und mit ihnen die Nachfrage nach Speiseeis. Der Trend geht eindeutig zu mehr Eisverkäufen, das heißt mehr Umsatz. Die Deutschen konsumierten im Jahr 2020 durchschnittlich acht Liter Eis pro Kopf, so eine aktuelle Umfrage von Statista. Verglichen mit 7,6 Litern in den Jahren 2011 und 2012 eine aufsteigende Entwicklung. Doch gibt es ebenfalls immer mehr Leute, die eine Eisdiele eröffnen, also wiederum mehr Wettbewerb. Laut einer Statista-Erhebung im Jahr 2021 gibt es in deutschen Städten durchschnittlich rund 15 Eisdielen pro 100.000 Einwohner. Es ist sehr schwierig zu beziffern, was Sie mit einer Eisdiele verdienen, da der zu erwartende Umsatz von so vielen verschiedenen Aspekten beeinflusst wird – nicht zuletzt von unvorhersehbaren Faktoren wie dem Wetter.
Was Sie berechnen können, ist der Gewinn, der mit einer Kugel Eis zu erzielen ist. Wie viel Ihre Kunden bereit sind, für eine Kugel zu zahlen, hängt von der Qualität und dem Alleinstellungsmerkmal Ihres Produkts sowie vom Standort Ihrer Eisdiele ab. Ebenso spielen bei der Berechnung der Herstellungskosten die Zutaten eine große Rolle. Gehen wir davon aus, dass eine Kugel Eis für 80 Cent bis 1,5 Euro verkauft wird, so kommen wir auf einen Durchschnittspreis von 1 Euro pro Kugel. Um eine einfache Rechnung aufzustellen, ziehen Sie die Kosten für Zutaten, Arbeit, Betriebsmittel und Personal ab. Nach groben Erfahrungswerten ergibt sich eine Bruttomarge von ungefähr 75 Cent pro Kugel. Ihr Umsatz hängt schlicht davon ab, wie viele Kugeln Sie verkaufen.
Nur zufriedene Kunden sind gute Kunden – und gute Markenbotschafter für Ihre Eisdiele.
Empfehlungen für alle, die eine Eisdiele eröffnen wollen
Der Erfolg Ihrer Eisdiele steht und fällt schließlich mit dem Umsatz, den Sie erwirtschaften. Dafür müssen Sie einiges tun, um potenziellen Kunden gegenüber der Konkurrenz etwas Besonderes zu bieten.
Fallen Sie auf durch ein spezielles Konzept beziehungsweise Corporate Design: ein ausgefallener, aber „merkwürdiger“ Name, ein einprägsames Logo, ein knackiger Slogan – all diese Dinge sorgen dafür, dass genau Ihre Eisdiele den Kunden im Gedächtnis bleibt.
Typisch italienisch oder American Style? Künstlerisch gestaltete Eisbecher oder Eis-Buffet zur Selbstbedienung? Sie entscheiden über die Ausrichtung Ihrer Eisdiele. Was die Kunden wollen, kommt unter anderem auf den Standort an. Wichtig ist vor allem, dass Sie Qualität versprechen und liefern. Zufriedene Kunden sind „Wiederholungstäter“ und Markenbotschafter zugleich. Nichts zieht so stark wie die Empfehlung eines Freundes oder Bekannten.
Allerdings kommt es nicht nur auf die gute Zubereitung an. Ebenso wichtig ist eine gründliche Vorbereitung, bevor Sie Ihre Eisdiele eröffnen. Stellen Sie die Weichen für Ihr unternehmerisches Gelingen bereits bei der Planung und Gründung. Die wichtigsten Aufgaben, die wir Ihnen oben bereits erläutert haben, finden Sie nochmals zusammengefasst in einer praktischen Checkliste. So steht dem Erfolg mit Ihrer eigenen Eisdiele nichts mehr im Weg.
Lesen Sie auch unseren Artikel Selbstständig machen: So gründen Sie Ihr eigenes Unternehmen, um mehr über Gründungen und Unternehmertum zu erfahren.
Bildnachweis: Titelbild: ©gettyimages/pixelfit; Bild 1: ©gettyimages/Westend61; Bild 2: ©gettyimages/Robert Kneschke/EyeEm; Restliche Bilder: ©gettyimages/Westend61