Der Supermarkt der Zukunft könnte ein Micro Market sein. Ende 2019 wurde der bundesweit erste „Micro Market“ in Deutschland eröffnet.
Ein Schweizer Unternehmen führte den Mini-SB-Supermarkt aus Selbstbedienungs-Automaten, in denen gesunde, frische Lebensmittel, kleine Snacks sowie heiße und kalte Getränke angeboten werden, in einem Frankfurter Betrieb ein. Das Konzept, mehrere Automatenmodule zu kombinieren und den individuellen Bedürfnissen der Kunden anzupassen, stammt aus den USA und findet auch in Europa immer mehr Anhänger. Der Bundesverband der deutschen Vending Branche schätzt, dass die Zahl der Micro Markets bis Ende 2020 auf 1000 wächst und auf längere Sicht Kantinen ganz ersetzen könnte.
Vending Branche im Aufwind
Der Verkauf von Waren in Automaten, auch Vending nach dem französischen Wort vendre (verkaufen) genannt, ist nicht neu. Der Kölner Schokoladenhersteller Ludwig Stollwerck verkaufte seine Schokolade schon Ende des 19. Jahrhunderts in Münzautomaten. Mittlerweile gibt es rund eine halbe Million Getränke- und Verpflegungsautomaten in Deutschland mit einem jährlichen Umsatz von rund zwei Milliarden Euro, wie der Bundesverband der Vending Branche mitteilt. Getränke und Snacks werden in diesen Verpflegungsautomaten angeboten. In 80 & der Fälle steht ein solcher Automat in Fluren europäischer Unternehmen.
Das könnte sich jetzt ändern. Micro Markets kombinieren mehrere, technisch innovative Versorgungseinheiten, in denen nicht nur Getränke, sondern auch gesunde Snacks, Obst, Salate oder frische Produkte aus der Region angeboten werden. Sie sollen die Mitarbeiter während der Arbeitszeit mit gesunder Ernährung versorgen, der immer mehr Bedeutung zukommt. Die kleinen Self-Service Supermärkte können die Mitarbeiterversorgung rund um die Uhr sicherstellen und damit neuen, flexibleren Arbeitszeitmodellen Rechnung tragen.
Japaner lieben Automaten
In den USA gibt es bereits mehr als 40.000 dieser Mini-Supermärkte in Firmen. Die großen Lebensmittelhandelsketten sehen darin einen modernen Vertriebskanal, den sie durch ein verstärktes Angebot fördern. Spitzenreiter in Sachen Automatenverkauf sind aber die Japaner. 16 Milliarden Euro werden allein mit Getränkeautomaten umgesetzt. Aber das Angebot umfasst auch andere Produkte. In Japan kommt auf 25 Einwohner ein Automat.
Und in Deutschland?
Hier werden täglich rund 15 Millionen Getränke und Snacks aus Automaten konsumiert. Ein Spitzenwert im europäischen Vergleich. In Polen nimmt der Trend zum Automatenkonsum ebenfalls zu. Rund 60 Prozent der Polen geben an, mindestens einmal im Monat einen Verkaufsautomaten zu besuchen, Tendenz steigend.
Moderne Payment Systeme begünstigen die Entwicklung
Als eigenen kleinen Geschäftsbereich in Hotels und großen Unternehmen könnte sich das Konzept dieser Self-Service Einheiten auch in Deutschland durchsetzen. Einfache Bedienbarkeit, umfassender Service und moderne Payment Systeme machen das Angebot zunehmend interessanter. Bezahlt werden kann mit Kredit- und Girokarte, auch Mitarbeiterkarten können integriert werden. Selbst kontaktloses Payment über Smartphone ist möglich. Bargeldloses Bezahlen kommt dem Trend zu SB-Mini-Supermärkten sehr entgegen. Nur mit Münzen wäre ein umfassendes Angebot, das neben der Versorgung im Betrieb auch den Einkauf für Zuhause ermöglicht und eventuell auch Non-Food-Produkte bereithält, nicht zu realisieren. Micro Markets im öffentlichen Raum werden in Deutschland eher skeptisch gesehen. Man befürchtet Vandalismus und Diebstahl. Und doch gibt es Versuche, das Konzept für die Self-Service Versorgung auf dem Land zu nutzen, wo es kaum noch Lebensmittelgeschäfte gibt.
Der Tante-Emma-Laden der Zukunft könnte vielleicht ein Automaten-Laden sein.
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Unser Sales Lead Vending, Torben Dankers, steht Ihnen bei Fragen rund um Paymentlösungen für Ihre Micro Market gerne zur Verfügung. Nehmen Sie Kontakt mit Torben Dankers auf, in dem Sie einfach das Formular ausfüllen.