Bargeldloses Kassieren mit Tablet-Kasse und CCV-Terminal
Jeder Einzelhändler kennt diese Herausforderung: Ladeninterieur, Warenpräsentation und die Verkaufshilfsmittel der Mitarbeiter müssen den Anspruch des Geschäfts an Qualität und Design wiedergeben. Viel zu oft endet dieser Gedanke kurz vor dem Kassenplatz. Wuchtige Registrierkassen mit viel Zubehör zerstören nicht selten das Bild des modernen Ladens und seiner hochwertigen Produkte, gerade im Fashionbereich.
So erstaunt es nicht, dass Roland Kramschuster, Inhaber von Optik Kramschuster in Landshut, sofort die Chance ergriff als einer der ersten CCV Pilotkunden für ein iPad basiertes Kassensystem zu fungieren.
„Als Augenoptiker steht für mich immer der „Auge-Linse“-Dialog im Fokus. Nur wenn dieses Zusammenspiel perfekt funktioniert, kann das optimale Sehverhältnis erreicht werden. Die Hauptrollen dabei spielen die hochwertige Beratungsunterstützung, der Einsatz neuster Brillenglas-Technologien und die Markenqualität der verkauften Produkte. Mein Kassenplatz braucht eine Lösung, die diesen Gedanken auch beim Bezahlen transportiert.“ bringt Roland Kramschuster sein Konzept auf den Punkt.
Der Start zum Einsatz des neuen POS-Systems gestaltet sich einfach: Die „Starter-Box“ beinhaltet die vom Händler gewünschten Komponenten, in diesem Fall die Kassenschublade, den iPad Stand, den Scanner sowie den Drucker. Das iPad wurde von Roland Kramschuster selbst angeschafft. Mindestanforderungen zum Betrieb der App bestehen nicht, jedes verfügbare iPad, auch aus dem eigenen Privatbestand, eignet sich als mobiles Kassensystem.
Mit Hilfe der mitgelieferten Anleitung erfolgt der Anschluss aller Geräte innerhalb weniger Minuten. Die Einbindung der Backoffice Prozesse benötigt danach etwas mehr „Muße“. Mit je mehr Informationen der Händler das System befüllt, umso mehr Automatismen und Arbeitserleichterungen kann er erwarten. Den Möglichkeiten sind dabei keine Grenzen gesetzt. Das Anlegen von Kunden, Hinterlegen von Einkaufs- und Lagerinformationen wie auch die Anbindung eines Onlinewebshops gehören zu den Standards.
Auch möglich ist das Einlesen von EAN-Codes via Scanner. Durch die bereits hinterlegten Daten können Produkteden eindeutigen Bezeichnungen ohne zusätzliche Eingabe zugewiesen werden. Größere Warenbestände lassen sich beispielsweise via Excel- oder TEXT-Datei importieren. Ist alles bereit, präsentiert sich der neue Kassenplatz aufgeräumt und modern: Die Kassenschublade ist ebenso wie der Drucker unter dem Verkaufstresen gut aufgeräumt, iPad, mobiles Terminal und Scanner strahlen Moderne und Know-How aus.
Bei allen Designansprüchen muss natürlich die GdPDU Konformität der Lösung garantiert sein. Mit Ablöse der GDPdU (Grundsätze zum Datenzugriff und zur Prüfbarkeit digitaler Unterlagen) durch die neuen, ab 01.01.2017 geltenden „Grundsätze zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form sowie zum Datenzugriff“ (GoBD) muss und wird so mancher Händler sein Kassensystem modernisieren.
Kerngedanke der neuen GoBD ist die Vereinfachung der Einreichung der Finanzdaten eines Handelsunternehmens an das Finanzamt und bedeutet, dass in Zukunft alle relevanten Daten elektronisch erfasst und übermittelt werden müssen.
Im Zuge dieser gesetzlich vorgeschriebenen vereinfachten Datenerfassung ergeben sich weitere Vorteile, die sich für den Händler schnell im täglichen Geschäft bemerkbar machen.
„Das neue System gleicht automatisch den eingenommenen Betrag der verkauften Waren mit dem Kassenbestand ab. Da jeder Verkauf zwingend in die App eingegeben werden muss, habe ich einen stets aktuellen Überblick über meine Einnahmen und den Bargeldbestand.“, erklärt Roland Kramschuster einen weiteren positiven Aspekt des neuen Kassensystems.
Die Kasse, oder vielmehr die Kassen-App, übernimmt Artikelverwaltung, Lagerhaltung, Checkout-Prozess, Belegausdruck – kurz gesagt wird der Point-of-Sales zur Steuerungszentrale des kompletten Geschäfts. Die Vielzahl an verfügbaren Kassen-Apps auf dem Markt setzt individuelle Schwerpunkte je nach Branche und Händlerbedürfnissen.
Speziell in der Gastronomie haben derartige Apps eine Marktlücke gefüllt. Die Anforderungen an den Gastronomen sind sehr hoch, von der Kalkulation über Lebensmittelinfos an Allergiker bis hin zur optimalen Personaleinsatz muss in einem funktionierenden und florierenden Betrieb einfach alles stimmen.
Das noch junge Bremer Unternehmen gastronovi GmbH & Co.KG hat sich mit seinem gleichnamigen Softwaresystem dieser Problematik angenommen und dabei auch Mobile Payment nicht vergessen. Die “Loui & Jules Grillboutique“ hat sich bewusst für die mobile Variante Bezahlens entschieden. „Bei uns sollen sich die Gäste wie zuhause fühlen, das erreichen wir nur mit perfekten Prozessen. Das CCV Fly im Paket mit der gastronovi Software passt auch optisch perfekt in unser Ambiente.“, beschreibt der Geschäftsführer von Loui & Jules Grillboutique das gelungene Doppel.
Modernes, an den Omni-Channel Gedanken orientiertes Kassenmanagement geht über in viel mehr als nur ein Checkout-System, das sich bisher hauptsächlich über die Bezahlfunktion definierte. Mit den neuen, App-basierten Systemen können sich vor allen Dingen kleine Einzelhändler fit machen für eine Zukunft, in der sich Informations-und Kaufverhalten der Konsumenten weiter ändern werden. Wichtig für den Erfolg wird auch zukünftig der Faktor „Komfort“ sein. Wo Onlineriese Amazon mit seiner einfachen „one-Click“ Strategie immer weiter Wachstumsraten präsentiert, müssen sich auch im stationären Handel einfache, schnelle und kundenorientierte Auswahl-und Bezahlverfahren begleitet von ebensolchen Informationsmöglichkeiten etablieren, die sich idealerweise mit einem Onlineangebot ergänzen.
(Dieser Artikel ist auch als Titelstory in Ausgabe 06/2015 der Fachzeitschrift POS Manager nachzulesen.